Forschung
Die Introvision als Methode der mentalen Selbstregulation wurde im Rahmen eines Langzeitforschungsprogramms zur Entstehung und Auflösung innerer Konflikte unter Leitung von Prof. Dr. Angelika C. Wagner und unter der Mitwirkung einer großen Anzahl von KollegInnen, Mitarbeiterinnen und Studierenden entwickelt, aufwändig empirisch untersucht, vielfach praktisch und theoretisch begründet.
Ausgangspunkt war die Frage, was sich tun lässt, wenn innere Konflikte und Blockaden trotz rationaler Einsicht weiter anhalten („Ich weiß ja, dass es unvernünftig ist, sich zu ärgern – aber ich ärgere mich trotzdem!“). In diesem Zusammenhang wurden zunächst diverse Forschungsprojekte zum Vorliegen und der Struktur innerer Konflikte durchgeführt. Die empirischen Erkenntnisse zur Natur und Entstehung der Konflikte führten parallel zur Entwicklung von Methoden, um sie wieder aufzulösen. Konstatierendes aufmerksames Wahrnehmen (KAW) und Introvision waren wesentliche Ergebnisse dieses Prozesses. Die Auswirkungen und Wirksamkeit dieser Verfahren zur Konfliktreduktion wurden in einer Vielzahl empirischer Arbeiten und in sehr unterschiedlichen Anwendungskontexten untersucht.
Die Studien konnten zum Beispiel zeigen, dass die Introvision in verschiedenen Bereichen der Gesundheitsförderung (z.B. Alters- und Lärmschwerhörigkeit, Tinnitus, chronische Nackenverspannungen) und der Stressreduktion (z.B. bei Leistungssportlern und Nachwuchsführungskräften) günstige Auswirkungen hat.
Insgesamt wurden im Rahmen des Langzeitforschungsprogramms über sechzig empirische Untersuchungen durchgeführt. Eine Auflistung dieser Forschungsprojekte findet sich in Löser (2006), Wagner (2011) und Wagner, Kosuch und Iwers-Stelljes (2016).
Auf den folgenden Seiten werden einige ausgewählte Projekte vorgestellt.