Auflösung des Konflikts
Um den inneren Konflikt von seinem Ursprung her aufzulösen, wird in der Introvision das KAW genau auf die Gedanken, Gefühle oder Bilder angewandt, die dem Konflikt auf unterster Ebene zugrunde liegen und seinen Kern ausmachen.
In vielen Fällen sind diese Kernkognitionen automatisch mit erhöhter Erregung und Anspannung gekoppelt („hot cognition“). Aus Sicht der Theorie subjektiver Imperative ist der Kern des Konflikts die Erkenntnis, dass es möglich oder manchmal auch gewiss ist, dass ein für die Person bedeutsamer subjektiver Imperativ nicht eingehalten wird. Das heißt mit anderen Worten: Im Kern des Konflikts steht die Erkenntnis, dass das, was für das Individuum wirklich schlimm ist, eintreten könnte („Es kann sein, dass das passiert, was nicht passieren darf.“).
Introvision bedeutet, diese Kernkognition ein Weilchen lang und gegebenenfalls auch wiederholt konstatierend wahrzunehmen. Denn hierdurch wird es ermöglicht, die „schlimmen“ Vorstellungen von der automatisch verbundenen Anspannung, Erregung und Hemmung zu entkoppeln. Diese Entkoppelung führt dann zur langfristigen Auflösung von Konflikten, mentalen Blockaden, chronischen Verspannungen, Affekten und dysfunktionalen Gewohnheiten – und somit zu mehr Gelassenheit.