Imperativanalyse
Um dem Kern eines Konflikts zu finden, wird in der Introvision eine Imperativanalyse durchgeführt.
Die Methode der Imperativanalyse wurde auf der Grundlage umfangreicher empirischer Untersuchungen zur Struktur innerer Konflikte entwickelt. Theoretischer Hintergrund ist die im Rahmen dieses Forschungsprogramms entwickelte Theorie subjektiver Imperative.
Das Ziel der Imperativanalyse ist es, subjektive Imperative zu erkennen, ihre zusammenhängende Struktur aufzudecken – und schließlich den Kern-Imperativ zu finden. Hierfür kommen verschiedene strukturierte Vorgehensweisen zum Einsatz, die ursprünglich für empirische Untersuchungen entwickelt wurden: das Nachträgliche Laute Denken („Was geht Ihnen in der entsprechenden Situation automatisch als erstes durch den Kopf?“), das Erkennen von subjektiven Imperativen anhand von bestimmten Merkmalen (ein Gefühl von „Muss“ bzw. „Darf nicht“), das Abschneiden von Konfliktumgehungsstrategien und das Zurückverfolgen der Imperativkette bis zum Kernimperativ. Nähere Informationen hierzu finden Sie im Imperativtheoretischen Textanalyse-Verfahren (PDF).
Zentrales Element in diesem Vorgehen ist, das KAW speziell auf konfliktreiche Gedanken, Gefühle, Bilder etc. anzuwenden, nämlich auf die Erkenntnis, dass das, was nicht passieren darf, dennoch geschehen kann (die Subkognitionen subjektiver Imperative). Dieses gezielte Vorgehen ermöglicht es, Imperative auf immer tiefer liegenden Ebenen zu erkennen und somit in vielen Fällen relativ rasch den Kern des Konflikts zu finden.