Konstatierendes Aufmerksames Wahrnehmen (KAW)
Beim KAW handelt es sich um eine spezielle Form des Wahrnehmens:
- konstatierend (constater: feststellen, bemerken), im Sinne von: „Aha, so ist das...“
- aufmerksam und interessiert betrachtend
- weitgestellt, d.h. nicht auf wenige Eindrücke verengt
- mit konstantem Fokus, d.h. nicht abschweifend
- passiv wahrnehmend, d.h. ohne aktiv über eine Problemlösung nachdenkend
- ohne andere Kognitionen aktiv auszublenden
Zur Einübung des KAW wurden vier spezielle Übungen entwickelt, die jeweils einzelne Bestandteile des KAW fokussieren und so schrittweise zu einer flexibel einsetzbaren, aufmerksam-konstatierenden Wahrnehmung führen.
Im Unterschied zur Achtsamkeit wird beim Üben des KAW besonderer Wert darauf gelegt, den Fokus der Aufmerksamkeit konstant zu halten bei im Übrigen weitgestellter Wahrnehmung. Diese beiden Merkmale haben sich empirisch als besonders wichtig erwiesen, wenn es darum geht, einen eigenen Konflikt durch KAW auf den Kern gezielt aufzulösen.
Neben dem Einsatz in der Introvision, hat das KAW folgende Funktionen:
- Verbesserung der Wahrnehmungs- und Genussfähigkeit (bereits nachgewiesen, z.B. für die Hörfähigkeit)
- Entspannung, sowohl physiologisch als auch mental
- Stressabbau
- flexiblere Reaktions- und Handlungsmöglichkeiten, da Situationen besser erkannt und eingeschätzt werden können
- Häufigeres Erleben vom Flow, eines Zustand der Versunkenheit in das, was man gerade sieht oder hört oder denkt oder tut.